Liebe zum Fahrrad
Meine Liebe zum Fahrrad hat sich recht früh entwickelt. Gerne erinnere ich mich noch daran, dass mein Opa einen alten Krückstock hinten an mein kleines Fahrrad verklemmt hat, um mich so beim ersten Üben festhalten zu können.
Ich war nicht der Schnellste im Halten des Gleichgewichtes, aber als ich es dann endlich gelernt hatte, ließ mich das Radfahren nicht mehr los. Als Kind der Siebziger ging es dann weiter mit einem 20 Zoll Klapprad, dann folgte ein Bonanzarad, dann fuhr ich ein Kinderrennrad in Silber. Zu guter Letzt war es ein BMX-Rad, natürlich mit der vollen Freestyle Ausstattung, die der damalige Markt hergab. Und obwohl mich das Radfahren auch schon einige Knochenbrüche gekostet hat, bin ich dieser Leidenschaft treu geblieben. Irgendwann kaufte ich mein erstes Mountainbike, und so ging es bis zum heutigen Tag weiter.
Abnehmen und Gesundheitsförderung stehen an erster Stelle. Leider neige ich dazu einige Kilos zuviel mit mir herumzutragen und habe vieles unternommen, um diese loszuwerden, mit nur mäßigem Erfolg. Nun muss der Dampfhammer ran, ich rechne grob mit 5000 Kilometern in drei Monaten. Bei soviel Bewegung hoffe ich, dass der schöne Nebeneffekt eintritt und ich einige Kilos verliere und damit meine Fitness steigern kann.
Freiheit - ohne meine Familie dabei zu vergessen -, Natur erleben, Konsum verlassen, sich auf das Wesentliche reduzieren, das treibt mich an.
Mein Kumpel Jörg sagt: „Besitz belastet“ und damit hat er zu 100% recht. Denkt mal drüber nach, oder hat euch euer Besitz noch nie Sorgen bereitet? Mir schon. Einfach oder auch nicht „einfach“ alles loslassen, sich auf sein Rad setzen. Das Nötige was man zum Leben braucht, bei sich haben und in den Tag hineinfahren! Spätestens nach einigen Tagen wenn ich auf Tour war, habe ich festgestellt, lässt man „Los“ werden die Gedanken freier und fließender. Das Vertrauen in das minimalistische Material wird größer. Regnet es, zieh ich mein Regenzeug an. Ist es kalt, nehme ich die Regenjacke und ziehe sie über die andere Kleidung . Habe ich Hunger, halte ich an und koch mir eine YumYum (die gelben) Suppe. Wird es mir zu viel, baue ich einfach mein Zelt auf und bin im Trockenen.
Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man immer sein trockenes Baumwollzeug (siehe Material, mein Luxus) dabei hat, und selbst wenn ich klitschnass geworden bin, kann ich dies am Ende des Regentages , anziehen und mich wohlfühlen. Und noch etwas wirklich Wichtiges, ich bin jahrelang Motorrad gefahren und habe gemerkt, dass jedes Mal wenn ich nass geworden bin, ich immer wieder trocken geworden bin, ich finde, dies ist ein wichtige Erkenntnis.
Mentale Stabilität verstärken, an die eigenen Grenzen gehen und eventuell feststellen, dass sich diese deutlich verschieben lassen.
Wie ich bereits erwähnte, war der Stein des Anstoßes meine Frau, die mir dazu riet, nicht solange zu warten, bis unsere drei Kinder auf eigenen Beinen stehen um diese Radtour zu verwirklichen. Es hat, so glaube ich, eher etwas mit einen gut gewähltem Augenblick zu tun. Man wird ja bekanntlich nicht jünger und auch nicht fitter, es sei denn, man unternimmt etwas dagegen. Es können Krankheiten und sei es nur eine kleine Knieverletzung dazwischen kommen. Natürlich kann man auch mit 70 noch bei guter Gesundheit sein, und dann noch zum Nordkap fahren. Dies haben bewundernswerte Menschen auch schon gemacht, dennoch fällt es bestimmt leichter, je jünger man noch ist.
Sollte ein besonderes Ereignis, denn auch daran muss man denken, dazwischen kommen, ist man notfalls mit dem Zug oder Flieger innerhalb einer kurzen Zeit zu Hause.